Graf-Friedrich-Schule richtet Global Classroom Conference 2021 aus

Die Graf-Friedrich-Schule in Diepholz ist Teil des „Global Classrooms“, einem Zusammenschluss von Schulen aus acht verschiedenen Ländern der Welt, die sich einmal jährlich zu einer Konferenz treffen, um gemeinsam an einem bestimmten Thema zu arbeiten.

„Crisis causes change“ (etwa „Krisen führen zu Veränderungen“) war das Thema der diesjährigen Konferenz, die am vergangenen Wochenende mit einem Liveevent mit über 60 Teilnehmern erfolgreich beendet wurde.

Erstmals fand die Konferenz digital statt, da wegen der Corona-Pandemie das sonst übliche persönliche Treffen nicht möglich war. Organisiert und durchgeführt wurde die Konferenz, die sich über den Zeitraum vom 27. März bis zum 2.Mai erstreckte, von einem Team aus 10 GFS SchülerInnen und 4 LehrerInnen. Da die beteiligten Schulen aus Australien, Schweden, den Shetland Inseln (Schottland), Südafrika, Spanien, Tschechien, USA und Deutschland kommen, war es eine besondere Herausforderung für die Organisatoren, dass zwischen den Teilnehmenden zum Teil ein Zeitunterschied von mehr als 12 Stunden besteht. Daher wurde die Konferenz so angelegt, dass die meisten Inhalte in kleinen Videos zur Verfügung standen, so dass sie von den Teilnehmenden zu der jeweils für sie passenden Zeit geschaut und kommentiert werden konnten. In den ersten beiden Wochen der Konferenz stand das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Zu diesem Zweck hatten alle Länder kurze Videos vorbereitet, in denen sie sich und ihre jeweiligen Städte vorstellten. Viele der Teilnehmenden nutzen auch die Möglichkeit, sich immer wieder spontan zu Videochats zu treffen, auszutauschen, kleine Spiele zu spielen und so gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen.

Die inhaltliche Arbeit stand dann im Mittelpunkt des zweiten Teils der Konferenz. Zu dem Thema „Crisis causes change“ hatten die einzelnen Länder wieder kurze Clips vorbereitet, in denen sie nationale Krisen vorstellten, ihren Ursprung und ihre Lösung erklärten. Im Anschluss gab es die Möglichkeit darüber zu diskutieren, Fragen zu stellen und herauszuarbeiten, wie einzelne Krisen gelöst werden konnten. Es war sehr interessant zu hören, mit welchen Problemen andere Länder zu kämpfen hatten und haben. So berichteten beispielsweise die SchülerInnen aus den USA über das Problem der starken Verbreitung von Schusswaffen, aus Südafrika wurde über das Problem der Korruption berichtet und die Teilnehmenden von den Shetland Islands stellten die Havarie eines Öltankers und die daraus folgende Umweltverschmutzung in den Mittelpunkt ihres Beitrages. Aus allen Beiträgen wurde deutlich, dass Krisen nur gemeinsam überwunden werden können und dass die Gemeinschaft und den Zusammenhalt, die in Krisenzeiten herrschen, oft auch darüber hinaus gebraucht werden können. Genauso zeigte sich, dass aus Krisen auch positive Veränderungen erwachsen können, die vorher undenkbar gewesen wären.

In internationale Gruppen haben die KonferenzteilnehmerInnen dann in einem weiteren Schritt in multinationalen Gruppen über globale Krisen und deren Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Jede Gruppe bereitete kleine Vorträge für die gemeinsame Abschlussveranstaltung am vergangenen Wochenende vor. Themen, die besonders intensiv diskutiert wurden, waren Geschlechtergerechtigkeit, Umweltverschmutzung und das Artensterben. Es wurde deutlich, dass es internationale Veränderungen braucht, um diese Probleme zu lösen. Auch wurde klar, dass das Engagement jedes Einzelnen notwendig ist, um die wichtigen Veränderungen herbeizuführen und so versprachen sich die TeilnehmerInnen am Ende der Konferenz gegenseitig, einige kleine Projekte in ihren Schulen und Regionen umzusetzen.

Insgesamt ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz dieser ersten digitalen Global Classroom Conference, die zwar anders als ihre 23 Vorgängerkonferenzen war, aber von den TeilnehmerInnen dennoch sehr positiv beurteilt wurde. Auch wenn der Kontakt von Angesicht zu Angesicht fehlte, haben es der lange Zeitraum der Konferenz und die vielen spontanen Videochats ermöglicht, dass viele internationale Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen werden konnten, die auch nach dem Ende der Konferenz bestehen bleiben werden. Dieses gegenseitige Kennen macht es aus Sicht der KonferenzteilnehmerInnen deutlich leichter, in Zukunft gemeinsam Probleme zu überwinden.

Im nächsten Jahr wird die Schule UC SSC Lake Ginninderra in Canberra, Australien die Konferenz ebenfalls noch einmal in digitaler Form ausrichten. Thema ist dann „above and beyond“.

Text: Johannes Luber, die Bildercollage zeigt einige der Teilnehmer(innen) aus den acht Ländern.