Bildung ohne Grenzen – 7 Länder, 1 Klassenzimmer
In diesem Jahr führte die 28. Global Classroom Konferenz die Teilnehmenden ins Baskenland, genauer gesagt nach Muskiz, einer kleinen Stadt an der spanischen Atlantikküste unweit von Bilbao. Acht Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Diepholz machten sich gemeinsam mit Lehrerin Frau Dannhus von Düsseldorf aus auf den Weg, um eine ereignisreiche Woche voller Begegnungen, Lernen und neuer Freundschaften zu erleben.

Der Auftakt fand in Sukarrieta statt – einem idyllischen Küstenort, der für das zweitägige „Icebreaker Camp“ wie geschaffen war. „Wir haben uns für Sukarrieta entschieden, weil es ein großartiger Ort ist, um zusammenzukommen und sich zu mischen“, erklärte Jon Lago, einer der spanischen Organisatoren. „Es gab so viele Möglichkeiten: Strand, große Schlafsäle, wunderschöne Landschaft, einen Versammlungsraum und niemand außer uns. Wir dachten, das ist perfekt für die Kennenlernaktivitäten. Und erinnert euch daran, wie wir abends getanzt haben das war großartig.“ Rund 50 Mädchen teilten sich dort einen Schlafsaal, ebenso alle Jungen: eine ungewohnte, aber besondere Erfahrung, die den Start in die Woche prägte.
Ein sportliches Highlight des Camps war der gemeinsame Aufstieg zu San Juan de Gaztelugatxe, bekannt als Drehort der Serie Game of Thrones. Die hunderten von Stufen hinauf zur kleinen Inselkirche waren schweißtreibend, doch das Gefühl, gemeinsam oben anzukommen, schweißte die Gruppe noch enger zusammen. Am Freitag zogen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihre Gastfamilien in Muskiz. Das Wochenende verbrachte jede Gruppe individuell – mit Ausflügen nach Bilbao, Strandtagen oder dem Erkunden der Region. Die Gastfreundschaft der Familien hinterließ bleibenden Eindruck.
Der Montag begann mit der feierlichen Eröffnungszeremonie an der Schule von Muskiz.

Der Bürgermeister Eduardo Briones begrüßte die internationalen Gäste, gefolgt vom stellvertretenden Schulleiter Txema Sáez. Ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten anschließend von ihren Erfahrungen. Das diesjährige Thema lautete „Fighting Climate Change“ – ein bewusst gewählter Schwerpunkt, wie Amaia Hernández, Lehrerin und Mitorganisatorin, erklärte: „Wir müssen uns bewusst machen, was gar nicht so weit von uns entfernt geschieht – Überschwemmungen, Dürren, Erdbeben, Hungersnöte. Wir müssen aufstehen und für ‚Mutter Natur‘ kämpfen.“ Die folgenden Tage waren gefüllt mit Begegnungen und Aktivitäten: Montag gab es einen Schulrundgang, gemeinsames Essen in der Mensa und einen Nachmittag am Strand von Muskiz. Am Dienstag ging es nach Bilbao, inklusive Museumsbesuch und Zeit, die Stadt zu erkunden. Mittwoch standen sportliche Wettbewerbe auf dem Programm, die den Teamgeist noch einmal stärkten. Bereits am Mittwoch folgte die Abschlusszeremonie, ein emotionaler Moment mit vielen Umarmungen und Tränen. Amaia Hernández fasste in ihrer Rede zusammen: „Es ist fast unmöglich, in nur acht Tagen ein Teil im Leben anderer Menschen zu werden , aber ihr habt es geschafft. Mit eurem Wunsch zu leben, zu lieben, Freude zu haben, neue Freunde zu finden und Neues auszuprobieren, habt ihr diese Konferenz für alle besonders gemacht. Die Familien sind so glücklich mit euch und vermissen euch jetzt schon. Das Wichtigste für mich ist zu verstehen, dass unsere Unterschiede uns besser machen. Sie helfen uns, verschiedene Rassen, Geschlechter, Religionen, Länder und Sprachen zu respektieren. Das macht uns zu besseren Menschen, so wie ihr.“ Am Donnerstagmittag hieß es Abschied nehmen. Die Rückreise nach Deutschland war geprägt von Wehmut, aber auch von Vorfreude auf ein Wiedersehen. Denn schon jetzt steht fest: 2026 wird die Global Classroom Konferenz in Schweden stattfinden.
Text: Josephine Hinrichs, Fotos: Teilnehmende der Konferenz