Gegen das Vergessen - Gedenken an das Ende des 2. Weltkriegs im Diepholzer Rathaus am 8. Mai 2025

Der 8. Mai war in Diepholz der 6. April 1945, als die Briten einmarschierten und die politischen und sozialen Hierarchien des „Dritten Reichs“ auf einen Schlag einstürzten. Einen deutschen Staat gab es nicht mehr. Die „Stunde Null“ des Zusammenbruchs und der Befreiung auch im Landkreis Diepholz.

Der Oberstufen-Chor der Graf-Friedrich-Schule unter Leitung von Dr. Tim Helmke  leitete die Gedenkveranstaltung mit den Stücken „Sound of Silence“ und „Over the Rainbow“ ein und aus. Die stimmliche Präsenz und Dynamik waren beeindruckend. Anita Krause zauberte auf dem Flügel einen perfekten Chopin (Ballade Nr. 3 op. 47).

Die Schüler Piet Simon, Marian Wagner und Max Ribbe verlasen die letzten Erinnerungen des Kaufmannssohnes Karl Friedrich Lehnkering, die Geschichtslehrer Dr. Frank Wiggermann aufgezeichnet und kommentiert hatte. Die Erinnerungen des 1929 geborenen GFS-Schülers Lehnkering lieferten eine Mikrogeschichte des Zusammenbruchs und der Befreiung in der Langen Straße von Diepholz. Erste vorsichtige Begegnungen mit den Briten. Plünderungen in der Stadt. Requirierung der elterlichen Villa. Versorgung der Displaced Persons. Neubeginn des Unterrichts an der GFS vor Weihnachten 1945.

Der Bürgermeister Florian Marré erinnerte nachdrücklich an die Notwendigkeit des Erinnerns, Kreis- und Stadtarchivar informierten über die allgemeine Lage rund um das Kriegsende in Diepholz.

Text: Dr. Frank Wiggermann, Fotos: Michel Zarth