"Energiespeicherung und Mobilität im Wandel"
Am 15. Februar hielt ehemalige GFS-Schüler Dr. Tobias Placke im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Von der Schule in die Welt" einen Vortrag mit dem Titel "Energiespeicherung und Mobilität im Wandel - Forschung an der Batterie der Zukunft" in der Mensa. Für gute Musik sorgte Isabella Wistuba (Jg. 12) am Klavier. Akkumulatoren (oder kurz: Akkus) sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Schließlich liefern sie uns – im aufgeladenen Zustand – 24 Stunden am Tag elektrische Energie, und zwar unabhängig vom Stromnetz. Das macht uns mobil. Und da (Elektro-)Mobilität in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch eine viel größere Rolle spielen wird als heute, wird überall auf der Welt kräftig an der „Batterie der Zukunft“ geforscht. Schließlich sollen die Akkus leistungsstark, langlebig, günstig und in Herstellung, Wirkungsgrad und Entsorgung so umweltschonend wie möglich sein. Weltweites Renommee in diesem Bereich genießt MEET Batterieforschungszentrum ("Münster Electrochemical Energy Technology") der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, an dem Dr. Tobias Placke derzeit als Bereichsleiter tätig ist. In seinem Vortrag gab der aus Diepholz stammende Abiturient von 2003 den gut 150 geladenen Gästen einen interessanten Einblick in die rasante Entwicklung der Batterietechnologien und warf eine Reihe aktueller, spannender und oft kontrovers diskutierter Fragestellungen im Bereich der Batterieforschung auf. Erstaunlicherweise habe der bereits 1854 entwickelte Blei-Akkumulator noch immer weltweit den größten Marktanteil. Das liege daran, dass die allermeisten Automobile immer noch mit Verbrennungsmotoren ausgestattet seien, die mit den vergleichsweise günstigen Blei-Akkus gestartet werden. In den letzten Jahren verliere er jedoch kontinuierlich an Bedeutung im Vergleich zum Lithium-Ionen-Akku, den Sony 1991 auf den Markt brachte. Denn dieser wird als Stromspeicher für rein elektronische Geräte verwendet und für den immer wichtiger werdenden Antrieb von Elektrofahrzeugen. Mit Blick auf die Zukunft sieht Dr. Placke den Lithium-Ionen-Akku aber noch nicht als letzten Schluss der Batterieforschung an. Er gibt ihm noch ca. 10 Jahre, ehe er durch eine neue Technologie ersetzt werde. Zurzeit werde nämlich an Natrium-Ionen-Akkus geforscht. Und für europäische Unternehmen sei es ganz wichtig, hierbei nicht den Anschluss zu asiatischen Batterieproduzenten zu verlieren. Aktuell kämen nämlich schon alle führenden zehn Hersteller aus China, Südkorea oder Japan. Vielleicht ließ sich an dem Abend ja der eine oder andere aus der jetzigen Schülerschaft durch den spannenden und interessanten Vortrag eines ehemaligen GFSlers inspirieren, selbst einmal nach dem Abi an der „Batterie der Zukunft“ zu forschen. Text: Dr. Jens Gering, Foto: Matthias Stock