Vortragskünstler Eberhard Vogelwaid war wieder in den Jahrgängen 5 und 7!

Seit mehr als zehn Jahren verzaubert Eberhard Vogelwaid unsere Fünftklässler mit Märchen aus aller Herren Länder. Jedes Jahr kurz nach den Weihnachtsferien dürfen unsere Kleinsten für eine Stunde lang Vokabeln, Rechtschreibregeln und das kleine Einmaleins vergessen

und stattdessen eintauchen in die Welt der Riesen und Zwerge, Hexen und Prinzessinnen, Zauberstäbe und Kristallkugeln. „Die Kristallkugel“ hieß dann auch das Märchen der Brüder Grimm, das der Vortragskünstler als erstes (und wie immer auswendig) zum Besten gab und in dem unter anderem ein sagenhafter “Wünschhut“ die Fantasie der Zuhörer anregte. Das nächste Märchen stammte aus Russland – hier hatte „Die wunderschöne Wassilissa“ (die dem Märchen auch den Namen gab) recht lange zu leiden unter der kinderfressenden Hexe Ba­ba­yaga. Aber das Märchen wäre kein Märchen, wenn es nicht gut ausginge, ebenso wie die nächste Geschichte, die aus Irland stammte, und bei der die Zuhörerschaft die bei Eberhard Vo­gelwaid seit langem zum Programm gehörende Märchenprüfung ablegen mussten. Den Abschluss dieses wieder einmal mitreißenden Vortrags bildete ein kurzes Märchen aus Nor­wegen.

Auch als Balladen-Rezitator für Jahrgang 7 war der sympathische Ottersberger drei Tage darauf erneut bei uns zu Gast – in diesem Jahr immerhin bereits zum fünften Mal. Auch hier ge­lang es ihm, seine jungen Zuhörer/innen mit äußerst lebhaft vorgetragenen Erzählgedichten in seinen Bann zu zie­hen. Das faszinierende Repertoire reichte hier von makabren und düste­ren bis hin zu ver­spielt-humoristischen Balladen, von bekannten Balladendichtern wie Goethe und Fontane bis hin zu weniger bekannten, aber deswegen nicht weniger talentierten. Eber­hard Vogelwaid versteht es dabei immer wieder, durch kleine Finessen seine Darbietung kurz­wei­lig zu ge­stal­ten, z.B. indem er die Schülerschaft in den Vortrag einbezieht (wie etwa bei Fontanes „John Maynard“) oder indem er Goethes „Erlkönig“ sogleich die Parodie von Heinz Erhardt oder Heines „Lied der Loreley“ die von Erich Kästner folgen lässt. Ein Höhepunkt war zweifellos eine vom Vortragskünstler selbst verfasste schaurige Ballade, die auf einer alten irischen Le­gen­de basierte.

Die Zehntklässler können sich nun auf Eberhard Vogelwaids Lyrik-Vortrag im Mai freuen.

Text und Foto: Dr. Hartmut Büscher