Europatage an der GFS (Teil 3)

Es folgen drei Berichte zu den Veranstaltungen "Krieg in der Ukraine - was die EU jetzt tun kann" von Frau von Cramon-Taubadel, zu "Green New Europe" von Herrn Espenschied und zum Workshop "Demokratie und Kommunikation" von Frau Smollich und Herrn Korth vom NLQ.

Die Grünen-Politikerin und Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Frau Viola von Cramon-Taubadel, beschäftigte sich am Freitag in einer Doppelstunde mit der Frage, was die EU im Ukraine-Krieg jetzt tun könne. Dabei diskutierte sie mit allen Schüler(inne)n des Jahrgangs 11 in der Mensa.

Am 8. April war Frau Cramon-Taubadel persönlich vor Ort, besuchte die Städte Bucha und Irpin, um Solidarität mit dem ukrainischen Volk zu zeigen und zu helfen. Denn in beiden Orten hatten russische Soldaten auf ihrem Rückzug grausame Kriegsverbrechen begangen, welche die europäischen Politiker(innen) zur späteren Strafverfolgung vor dem Internationalen Gerichtshof dokumentierten.

Putin habe nicht mit der Widerstandskraft der Ukrainer gerechnet und sei von einem schnellen russischen Sieg ausgegangen. Die Politikerin berichtete von dem verzweifelten Kampf der Ukrainer für ihre Freiheit, bei dem jeden Tag 100 ukrainische Soldaten sterben. Die russische Armee sei weit überlegen, aber das ukrainische Militär dürfe nicht aufgeben, da sich Putins Regime nicht mit den bereits weitgehend eroberten Gebieten im Donbas und Luhansk zufriedengebe. Außerdem werde schon jetzt deutlich, dass die Menschen in von Russland besetzten Regionen zwangs-„russifiziert“ würden, um die ukrainische Kultur zu verdrängen.

Man schätze, dass ca. 7 Millionen Ukrainer ins Ausland geflohen seien, der Großteil davon nach Polen. Zudem kämen etwa 7 Millionen Binnenflüchtlinge innerhalt der Ukraine. Zu dieser humanitären Katastrophe komme im Laufe des Jahres noch eine große Hungerkrise für Europa und die Welt hinzu, sollten Teile der Getreideernte in der „Kornkammer Europas“ ausfallen oder das russische Militär den Transport von Getreide über den Hafen von Odessa blockieren. Der darauf folgende Hunger in Afrika könnte neue Flüchtlingsströme nach Europa zur Folge haben.

Was könnte die EU dagegen tun? Frau Cramon-Taubadel machte deutlich, dass die Politik schnell Alternativen für die Gaslieferungen aus Russland finden müsse. Mit einer Milliarde Euro am Tag für russische Ressourcen finanzierte die Bundesrepublik Deutschland tagtäglich nämlich den Ukraine-Krieg mit.

In der regen abschließenden Diskussion mit den Schüler(inne)n zeigte sich aber auch, dass jeder Einzelne etwas tun könne, um der Ukraine zu helfen. Die Deutschen müssten zu Opfern bereit sein, sei es beim Energie sparen oder bei privaten Investitionen in Erneuerbare Energien.

Text: Jens Gering  

 

Herr Espenschied

Am 15. Juni in der Woche rund um die EU an der GFS traf sich der gesamte elfte Jahrgang zusammen. Herr Espenschied leitete diese Woche mit dem Thema „Green New Europe: Kann die EU das Klima retten?” ein, um die Geschichte, die momentane Situation und die Zukunft unser Klimasituation zu präsentieren. Chronologisch erzählte Herr Espenschied von dem Wandel des Klimas und der Energienutzung der Menschen, sowie den Abbau der Gletscher und anderer Naturereignisse. Danach berichtete er von der heutigen Energienutzung, die 60mal höher sei als zwei Jahrhunderte zuvor und wie jede Schülerin und Schüler einen Teil davon ausmache. Zusammenhängend damit erläuterte Herr Espenschied die Probleme bei zu spätem Handeln, da der Klimawandel sich selbst begünstige, was er mit dem von ihm erklärten Kippeffekt zeigte.

Außerdem stellte er bereits entstandene Konferenzen bzw. Organisationen vor, wie zum Beispiel die Glasgow 21 oder das Pariser Klimaabkommen. Herr Espenschied selber stellte anschließend seine eigene Top 5 der wichtigsten Aspekte einer guten Klimapolitik dar, um die Klimaneutralität Europas zu erreichen.

Die Authentizität hinter seinen eigenen Aspekten rief bei vielen Schülerinnen und Schülern große Aufmerksamkeit und Interesse hervor. Dieses Interesse durfte dann auch gezeigt werden, als gegen Ende seines Vortrages die Schüler(innen) mit ihm direkt in Kontakt treten konnten. Einige Schülerinnen und Schüler haben sowohl Fragen gestellt, als auch verschiedene neue Ideen miteingebracht, über die dann sachlich diskutiert wurde. Die Schülerinnen und Schüler des elften Jahrganges freuten sich sehr über den interaktiven Austausch des für sie modernen Themas.

Text: Jonas Wilken (11c)

Workshop bei Anke Smollich und Daniel Korth

Für die Jahrgänge 9 und 10 boten Anke Smollich (Wahlbeobachterin in der Ukraine) und Daniel Korth (Friedensfachkraft in Myanmar) einen Workshop mit dem Thema "Demokratie und Kommunikation" an. Dazu berichtet ein Schüler:

"Zur kurzen Einführung haben wir Bingo gespielt zu Themen der aktuellen Politik. Anschließend haben wir XXL Tic-Tac-Toe gespielt, um zu verstehen, was Kooperation ausmacht. Um diese zu üben, haben wir in Kleingruppen geometrische Figuren gebildet ohne zu sprechen und weitere Übungen wie den menschlichen Knoten gemacht. Auf diesem Weg haben wir gelernt, gut miteinander zu kommunizieren.

Des weiteren haben wir unsere Vorstellungen von Demokratie mithilfe von Fabriken veranschaulicht. Nach der Präsentation und Erklärung blieb viel Zeit zum Fragen stellen.

Im Verlaufe des Tages haben wir zusätzlich gelernt, was das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) und der Zivile Friedensdienst (ZFD) machen."

Text: Eryk Weber (10c)

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