Berlin-Klassenfahrt des 10. Jahrganges (31.5. - 2.6.17)

Die Erwartungshaltung war hoch, als wir am Mittwochmorgen gegen 8 Uhr in den Bus stiegen, um unsere Bundeshauptstadt zu besuchen. Wir freuten uns auf die gemeinsame Reise kurz vor unserem Klassenabschluss und ebenfalls darauf, so viel Freizeit wie möglich in Berlin zu verbringen. Nach einer recht unspektakulären Busfahrt quälten wir uns noch zwei weitere Stunden durch den Berliner Verkehr, der aufgrund des Staatsbesuches des chinesischen Ministerpräsidenten noch verstopfter war als sonst üblich. Entgegen unseres Plans, zuerst unsere Koffer im Hotel abzuladen, fuhren wir direkt zum Treffpunkt mit unserem Guide, der uns bei einer weiteren Busfahrt durch die Stadt einige Sehenswürdigkeiten (wie z.B. die Siegessäule) und ihre Geschichte näherbrachte. Der Höhepunkt dieser Stadtrundfahrt war (für die Insassen eines der zwei Busse) die Sichtung des Grünen-Politikers Anton Hofreiter beim Abstellen seines Fahrrades. Nach anschließender Fahrt zum Hotel stand es uns frei, in die Innenstadt zu fahren und eine von drei Stunden Freizeit zu genießen, da die Geschäfte bereits um 21 Uhr schlossen. Am nächsten Tag war mehr Programm geplant. Nach einem ausgewogenen Frühstück fuhren wir gemeinsam mit unseren Lehrern zum Reichstagsgebäude, um dort ein Gruppenfoto zu schießen. Leider konnten wir den Bundestag nicht von innen besuchen, da zu diesem Zeitpunkt Plenarsitzungen liefen. Stattdessen besuchten wir das „Erlebnis Europa“, ein Museum zum Anfassen, wo man etwas über die verschiedenen Institutionen der EU und v.a. über das Europäische Parlament erfahren konnte. Nach einer weiteren Freizeit besuchten wir anschließend das Mauermuseum, welches einen Höhepunkt des Tages darstellte. Hier erfuhren wir etwas über den Bau der „Berliner Mauer“ und die interessanten Fluchtversuche, welche bis zur Deutschen Wiedervereinigung unter, an sowie über ihr unternommen wurden. Am Abend stand dann der Besuch des „Theater des Westens“ an, wo wir uns gemeinsam das Musical „Der Glöckner von Notre-Dame“ ansahen, welches aufgrund von großartiger musikalischer und schauspielerischer Inszenierung größtenteils sehr positiv bewertet wurde. Auch einige Klischees gegenüber Theatern und ihren Besuchern konnten abgelegt werden. Am letzten Tag mussten wir bereits früh auschecken, besuchten aber vor unserer Rückreise nach Diepholz noch die Gedenkstätte „Berlin-Hohenschönhausen“, wo wir auch eine Führung durch ebenjenes ehemalige Stasi-Gefängnis bekamen. Besonders gelungen waren größtenteils die Führungen (wir wurden in Kleingruppen unterteilt), die von den Guides oft sehr gelungen und teils sogar schauspielerisch gestaltet wurden. So lernten wir einiges über die Verwendung der heutigen Gedenkstätte durch die Sowjetunion unter Stalin und durch die DDR-Führung unter der SED. Nach der Rückfahrt und einer relativ späten Ankunft im Schulzentrum waren die meisten Schülerinnen und Schüler von der Fahrt begeistert, auch wenn man sich zwei Tage mehr auf der Klassenfahrt gewünscht hätte. Doch vor allem im Hinblick auf die kurze Zeitspanne ist das Tagespensum, soweit es ging, ausgenutzt worden und wir haben viel über die Geschichte und die Kultur unserer Hauptstadt gelernt. Text: Taddäus Sodogé (10b), Foto: Martina Stallmann