175.222 Deckel, 1.050 Impfungen - Weitersammeln!

Eine gewaltige Resonanz erfuhr der Wettbewerb „Wer wird GFS-Sammelmeister?“, den der GFS-Umweltausschuss von Anfang Februar bis zum Beginn der Osterferien durchführte. Die Schüler schraubten nicht nur selbst fleißig Deckel von Getränkeflaschen und Tetrapaks ab, sie motivierten auch Freunde, Eltern, Großeltern, Nachbarn, Lehrer und Wen-sie-sonst-noch-finden-konnten zum Mitmachen. So kamen innerhalb von zwei Monaten 175.222 Deckel zusammen - ein wahrlich beeindruckender Berg, der, bei der Siegerehrung am 30.4.2019 präsentiert, als erstes eines deutlich machte: Das ist eine riesige Menge Plastik! Schulleiter Lars Buse ging bei der Preisverleihung daher zunächst auf das Thema Plastikmüll als eines der drängenden weltweiten Probleme ein. Für die meisten Menschen gelte leider der Spruch „aus den Augen, aus dem Sinn“, im Großen wie im Kleinen. Zu jedem Deckel in dem Berg gehöre ein Tetrapak oder eine Flasche, im schlimmsten Fall eine Einwegflasche. Was sei damit geschehen, wo lande eigentlich der Müll, den wir produzieren. Das Sammeln von Deckeln sei ein Beispiel im Kleinen dafür, dass man sein Umfeld bewusster wahrnehme, etwas in seinem Lebensalltag ändere, sich auf Neues einlasse, sich auch etwas gefallen lasse und die Erwachsenen zum Mitmachen mobilisiere. Bezogen auf die Aktion „Fridays for Future“ und die inhaltlich berechtigten Forderungen der jungen Generation nach Veränderung appellierte er an die Schüler, die Erfahrungen aus diesem Beispiel im Kleinen auf weitere Lebensbereiche zu übertragen, sei es z.B. auf den Umgang mit Plastikmüll bzw. Müll im Allgemeinen, Ernährung, Fortbewegung oder Reisen. Überzeugend sei man, wenn man das, was man fordere, selbst lebe. Nach den ernsten Worten freute sich der Schulleiter mit allen Beteiligten darüber, was gemeinsam geschafft wurde: Da die Sammlung im Rahmen der Aktion „Deckel gegen Polio - 500 Deckel für ein Leben ohne Kinderlähmung“ stattfand, finanziert die GFS mit ihren 175.222 Deckeln nicht nur 350 Impfungen direkt, sondern indirekt sogar 1.050 Impfungen; denn die Bill & Melinda Gates Stiftung verdreifacht die erreichte Summe. Die Deckel wurden im Umweltkiosk gesammelt, wo die Schüler das Team mit Jessica Spreier, Marta Kempin, Emma Jo McLaughlin, Emma Grafe und Maria Schmutte über die beiden Monate richtig auf Trab hielten. Tilman Kramer wurde nicht müde, Werbung zu machen. Jeden Tag wurden Hunderte von Deckeln abgegeben. Je näher der Abgabetermin rückte, desto größer wurden die Mengen. An den letzten beiden Tagen wurden über 50.000 Deckel abgegeben, 21.290 davon von der 5d, die bis dahin in ihrem Matheraum gesammelt hatte und am zweitletzten Tag mit ihrem riesigen Berg an Deckeln um die Ecke kam. Das wiederum spornte die 5b zum Endspurt an, die am letzten Tag mit weiteren fast 6.000 Deckeln aufwartete und so das Finish mit insgesamt 28.566 Deckeln für sich entschied. Mit jeweils über 18.500 Deckel fuhren auch die Klassen 6d und 6b großartige Ergebnisse ein, gefolgt von den Klassen 5e (5.833), 7c (4.657), 10c (4.475), 9a (3.742) und vielen weiteren Klassen der Jahrgänge 5 bis 10. Einen Sonderpreis erhielt Caitlin Kröger (6a), die 40.000 Deckel zu dem Gesamtergebnis beisteuern konnte. Merle Göbberd (6b) war mit 13.809 Deckeln die erfolgreichste Einzelsammlerin, gefolgt von Anastasia Hein (6c, 4.635) und Leandra Höhne (5a, 3.200). Alle Schüler, die 500 und mehr Deckel gesammelt haben, dürfen sich im Umweltkiosk auf Wunsch eine Urkunde abholen, auf der die Zahl der gesammelten Deckel und die Zahl der damit erreichten Impfungen stehen. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge wird die Aktion „Deckel-gegen-Polio“ zum 30. Juni 2019 leider eingestellt (Begründung hier). Bis zu diesem Zeitpunkt sammeln wir auf jeden Fall weiter und suchen parallel nach neuen Möglichkeiten. Gute Ideen sind stets willkommen! P.S.: Flankiert wurde der Berg aus Plastikdeckeln von Plakaten zum Thema "Plastikmüll im Meer", die die Klasse 8c im Dezember 2018 im Erdkundeunterricht mit Karl-Heinz Kröger erarbeitet hat. Text: Maria Schmutte, Foto: Mario Reimer